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CVJM bewegt... Meilensteine des Grundgesetzes für Europa

Am Sonntag 26.5. war es soweit:

Nach einem Gottesdienst über „die Freiheit des Geistes“ und einem demokratischen Würstchen, trafen sich alle Interessierten rund um CVJM bewegt, um sich auf eine 2 -stündige Wanderung zum Europafest auf dem Rathausplatz in Oerlinghausen aufzumachen.

Rund 40 Personen machten sich frohen Mutes bei schönstem Wetter (nicht zu warm und nicht zu kalt) auf, den Berg zu erklimmen. Dabei hatten Helga und Wolfgang Laube und Martin Decker die Führung inne.

Unterwegs wurden an 6 Haltepunkten mit herrlichem Panorama und klarer Sicht über Helpup, Währentrup, zum Herrmann Auszüge aus dem Grundgesetz (anlässlich des 75jährigen Jubiläums am 23.5.) in Verknüpfung mit Auszügen aus der Bibel vorgelesen.

Grünen-Politikerin und stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Meusel machte auf der Kirchwiese mit der Präambel den Anfang, in der die Verantwortung vor Gott das Grundgesetz begonnen, und in der Verantwortung der Menschen ggü. der Welt (Schöpfungsgeschichte der Bibel) geschlossen wurde.

Dr. Janin Jaehn CVJM machte am Ende des Lappenbuschweges mit Blick über Helpup in der Lesung weiter mit dem Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ und den Menschenrechten in Kombination mit dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ weiter. Es wurde deutlich, dass diese biblische Liebe selbstlos und bedingungslos sein soll und in Kombination mit dem 1. Artikel des GG ein wertvoller Grundsatz für unser Handeln im Leben ist.

Bei Hermeiers Hof mit Blick auf den Teutoburger Wald und Währentrup, schloss Petra Getzschmann (Kirchenvorstand, Prädikantin) an, mit dem Gleichheit vor dem Gesetz (Artikel 3) an und griff Briefe des Apostel Paulus an Gemeinden in Europa (Korinther, Galater und Römer) auf, die verdeutlichen, dass „(..) es nicht mehr wichtig (ist), ob ihr Juden, Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Jesus Christus seid ihr alle eins.“ (Gal. 3,28 Hoffnung für alle).

Joachim Albrecht (Kirchenvorstand, Jurist) zitierte den Artikel 5 über die Meinungsfreiheit und betonte die Freiheit, dass nichts zensiert werden darf, aber auch die Verantwortung angesichts die Bedeutung des GG-Artikels im Rahmen der heutig üblichen, schnellen Vorverurteilungen und Fake News in vielen Medien. Er bekräftige mit Eph. 4, 25 uns darin: „Belügt einander also nicht länger, sondern sagt die Wahrheit Wir sind doch als Christen die Glieder eines Leibes, der Gemeinde von Jesus. (26) Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lass die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.“ 

An der Antoniuskapelle in der Steinbruchstraße, an der extra für uns die Gartenpforte aufgeschlossen wurde, las Anne Kathrin Worsch (CVJM) den Artikel 16 (Staatsangehörigkeit und Asylrecht) vor und zitierte dazu Passagen aus der Josefs und Moses-Geschichten, die beide leidvolle „Experten“ in Sachen Völkerwanderung waren: „Unterdrückt die Fremden nicht! Ihr wisst ja, wie ihnen zumute sein muss, denn ihr seid ja selbst einmal Fremde in Ägypten gewesen.“ (2. Mose 22,20, Hoffnung für alle).

Dabei wurde an die leidvollen Erfahrungen und Berichte der Zeitzeugen des 2. Weltkrieges (unsere Groß- / Urgroß-Eltern), sowie an die aktuellen Zeitzeugen erinnert: der Flüchtlinge heutiger Kriegsgebiete. Der Apell hier: Hört einander zu, damit das Fremde nicht mehr fremd bleibt, sondern Verständnis und Zutrauen wachsen kann.

Die letzte Station, die alle aufgrund des steilen Berges und der warmen Temperaturen herbeisehnten, widmete sich der Frage, die ein Schriftgelehrter Jesus stellte „Was ist das wichtigste Gebot?“ – den Herrn, unsern Gott zu lieben, aber auch den Nächsten zu lieben (Markus 12, 28-31). Nicht blindlinks alles mit dem Deckmäntelchen der Liebe zuzudecken, sondern zu lieben „mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und all unserer Kraft.“ (Markus 12, 30). 

Stellen wir uns der Herausforderung – für ein friedliches, freundliches Miteinander, indem immer wieder neu Grenzen ausgelotet und akzeptiert werden müssen.

Hierzu zitierte spontan ein Wandersmann (Gerd Grote) zu Beginn dieser ungezwungenen Wanderrunde:

„Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Nasenspitze des anderen anfängt.“ (frei nach Immanuel Kant (1724-1804) / Matthias Claudius (1740-1815) zitiert 😊)

Abschließend erreichte man mit bunten Länder- und Europafähnchen in der Hand, die Bärbel Kruel (CVJM, Lesegarten) an der letzten Station spendierte, das ersehnte Zeil: das Europafest auf dem Rathausplatz. Wie wohltuend waren die dort angebotenen Speisen und Getränke! Aber auch die Zeit zum Sitzen, Verweilen und zum Vertiefen der guten Gespräche, die einen schon während der ganzen Wanderung begleiteten.

Allen Wanderern und Vorlesern vielen Dank – es war eine toller Weg mit euch!